Energie-Mix
In rund 150 Filialen von Malzers Backstube aus Gelsenkirchen bekommen Genießer eine riesige Vielfalt an Backwaren. Kleine Brötchen backt das Unternehmen nur im übertragenen Sinne – seinen Energieverbrauch hat der Handwerksbetrieb in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesenkt.
Bild im Hintergrund
Die Energiemanagement-Beauftragte Martina Malcherek und der technische Leiter Björn Hennig an einem der Großöfen
Angenehm warm ist es fast immer am Produktionsstandort von Malzers Backstube in Gelsenkirchen-Erle. Wenn Brötchen, Brot und Kuchen für rund 150 Filialen in der Emscher-Lippe-Region und im gesamten Ruhrgebiet entstehen, spielen die großen Öfen die entscheidende Rolle.
„Um die auf Temperatur zu bringen, brauchen wir jede Menge Energie in Form von Strom und Gas. Und damit beliefert uns die ELE“, sagt Björn Hennig, technischer Leiter bei Malzers. Erst vor Kurzem hat Malzers Backstube die zwei größten Öfen ausgetauscht. Ein Großprojekt – denn eine einzige Anlage kann bis zu 2.000 Brote in der Stunde backen. Der Gasverbrauch für alle Backöfen im Unternehmen sank durch effizientere Technik um knapp ein Drittel.
Der Strom kommt seit 2013 zum Teil aus einem eigenen Blockheizkraftwerk. Effiziente Turbinen erzeugen aus Gas elektrische Energie. Zwei Drittel von diesem Strom nutzt das Unternehmen zur Erzeugung von Kälte und Druckluft. Außerdem entsteht Wärme, die Malzers zum Beispiel zum Erhitzen von Wasser nutzt.
2.000.000
Kilowattstunden Gas sparen die neuen Öfen jährlich
Auch beim Thema Kälte ist Malzers auf Energiesparkurs. „Wir haben die Kapazitäten unseres Hochregalfrosters mehr als verdreifacht. Der Energieverbrauch ist dank moderner Technik gleich geblieben“, freut sich Björn Hennig. In den Kühlanlagen warten frische Teiglinge auf ihre Fahrt in die Filialen, wo die Verkaufsteams diese mehrmals täglich frisch backen. Auch sie sind angehalten, den Stromverbrauch im Blick zu haben. Ihnen zur Seite steht die Energiemanagement-Beauftragte Martina Malcherek, die über ein Controllingprogramm alle Verbräuche einsehen kann. „So kann ich unseren Kollegen in den Filialen einen Hinweis geben, wenn irrtümlich Geräte oder Beleuchtung länger als nötig eingeschaltet sind oder Öfen zu früh hochheizen.“ Jede Filiale bekommt monatlich eine Auswertung der Energieverbräuche und -kennzahlen. So arbeiten alle gemeinsam an den Energiezielen.
Für die Filial-Logistik hat Martina Malcherek schon die nächste Innovation im Blick: „Wir könnten uns vorstellen, unsere Fahrzeugflotte auf alternative Kraftstoffe umzustellen“, sagt sie. Bislang biete aber noch kein Hersteller eine für die Branche praxistaugliche Lösung. Der Bäcker aus der Emscher-Lippe-Region wäre bereit.