ENERGIE-MIX
Am Ückendorfer Marienhospital kann man jetzt Strom tanken. Medizin und Innovation, das passt zusammen, findet der Krankenhaus-Träger. Die erste Ladesäule wurde am Hauptgebäude installiert – in bewährter Partnerschaft mit der ELE, die natürlich auch den Strom liefert.
Bild im Hintergrund
Das Laden am Arbeitsplatz soll für Klinikmitarbeiter schon bald Alltag werden, hofft Verwaltungsdirektor Bernd Siegmund (l.). Chefarzt Dr. Marcus Lutz (r.) ist bereits überzeugter E-Autofahrer.
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Man sieht es dem kleinen Auto an der Stromtankstelle nicht an, aber dieser Renault ZOE ist ein Chefarztwagen. Er gehört dem Leiter der Kinderklinik, Dr. Marcus Lutz. Im Haus wissen das natürlich viele Leute – wird sich also künftig irgendwer trauen, dem Chefauto seinen Platz an der Ladesäule streitig zu machen? Dr. Lutz lacht: Das sei kein Problem, das Auto stehe jetzt mehr fürs Foto da. Eigentlich lädt Dr. Lutz zu Hause, das reicht für seinen Arbeitsweg. Privat setzt er voll auf Energiesparen und nachhaltige Mobilität. Eine Lademöglichkeit am Arbeitsplatz findet er dennoch „super“ – und fügt hinzu: „Je mehr, desto besser.“ Das sieht Bernd Siegmund, der Verwaltungsdirektor des Marienhospitals, ganz ähnlich. Die neue Ladesäule bezeichnet er als Testballon. Zunächst wolle die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH als Träger sehen, wie das neue Angebot bei Mitarbeitern, ambulanten Patienten und Besuchern ankommt. Siegmund vermutet schon jetzt, dass die Neuerung sich schnell herumspricht und Erfolg hat: „Wir werden vermutlich bald sagen, dass wir weitere Ladepunkte brauchen.“ Bei 1500 Mitarbeitern und 80.000 Patienten pro Jahr wäre das kein Wunder. Und Siegmund hat im Vorfeld festgestellt, dass das Interesse an Elektromobilität deutlich gestiegen ist. „Nicht zuletzt die staatliche Förderung für E-Autos und Plug-in-Hybride macht das Thema für viele Mitarbeiter auch finanziell interessant.“
„Die neue Technik ist ein Angebot für Mitarbeiter, Patienten und deren Angehörige.“
Bernd Siegmund, Verwaltungsdirektor des Marienhospitals
Zweimal 11 Kilowatt ist die Ladeleistung der neuen Zapfsäule, sagt Christian Ignatzek, beim Marienhospital zuständig fürs Elektrische, „damit sind die meisten Elektroautos in spätestens vier Stunden voll geladen.“ Bei Berechnung und Planung der Ökostrom-Tankstelle spielte die korrekte Einpassung in das gesamte Versorgungsnetz des Hospitals eine besondere Rolle, denn in einem modernen Krankenhaus ist eine jederzeit stabile Stromversorgung oft lebenswichtig. Diese Planung, so Christian Ignatzek, lief gemeinsam mit der ELE – „alles Hand in Hand“ – und dabei wurde schon berücksichtigt, dass die erste Ladesäule womöglich nicht allein bleibt: „Wir können das leicht erweitern.“ Die Installation der Säule war in einem Tag erledigt – einschließlich der optischen Nacharbeiten am Standort.
Vom Verkauf des Mobilstroms übrigens profitieren das Krankenhaus und sein Träger nicht. Die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH, sagt Verwaltungsdirektor Siegmund, sehe die Investition unter der Überschrift „Moderne Technik als Angebot für Mitarbeiter, Patienten und deren Angehörige“. Mittelfristig geht Siegmund davon aus, dass auch im eigenen Fuhrpark einige Elektroautos fahren werden. „Die neue Ladesäule hier ist jedenfalls ein guter und sinnvoller Einstieg.“
Mit 4.500 Mitarbeitern zählt die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Neben Kindergärten, Alten-, Pflege- und Sozialeinrichtungen betreibt sie sechs Krankenhäuser: St. Antonius in Bottrop, St. Barbara in Gladbeck, St. Josef in Gelsenkirchen-Horst, Elisabeth in Erle, St. Marien in Buer und das Marienhospital in Ückendorf. Dieses Haus im Süden der Stadt ist mit Abstand das größte unter den sechs: fast 600 Betten, knapp 1.500 Mitarbeiter, rund 80.000 Patienten pro Jahr, ambulant und stationär. Das älteste Krankenhaus der Stadt (erbaut 1869) erhielt 1977 ein neues Gebäude auf einem ehemaligen Zechengelände. Ein Jahr später wurde das Marienhospital Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Essen. Der Komplex an der Virchowstraße wurde seither kontinuierlich erweitert und modernisiert.
FOTOS: Marcel Kusch |