- 02.09.2024
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Die eigene Solaranlage hat sich noch nie so gelohnt wie jetzt! Doch bisher werden nur wenige Dachflächen im ELE-Land dafür genutzt. Ein Großprojekt auf Schalke zeigt, wie einfach ein Heimspiel für die Photovoltaik ist.
Die blau-schwarzen Module leuchten in der Sonne. Wo früher Autos parkten, steht seit Juni eine Photovoltaikanlage. Die rund 7.000 Quadratmeter große Anlage hat die ELE für den Verein auf der obersten Ebene des Parkhauses am Stan-Libuda-Weg realisiert. Sie soll eine beachtliche Gesamtleistung von bis zu 750 kW erbringen.
„Parkfläche haben wir genug, jetzt haben wir einen Teil davon für Ökostrom genutzt“, sagt Sebastian Buntkirchen, Direktor Fans und Nachhaltigkeit bei Schalke 04, über die Motivation für das Solarprojekt. „Für einen Fußballclub wie den FC Schalke 04 ist das Thema Nachhaltigkeit eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen und wollen. Als einer der mitgliederstärksten Vereine Deutschlands tragen wir soziale, aber auch ökologische Verantwortung.“
„Als Verein tragen wir auch ökologische Verantwortung“
Die Multifunktionsarena auf Schalke hat einen hohen Energieverbrauch. Und das nicht nur an Spieltagen, denn sie dient unter anderem als Bühne für Weltstars wie Taylor Swift, als Messegelände und als Schauplatz des großen Winterspektakels, der Biathlon World Team Challenge. Auch die Reisen von Mannschaft und Fans hinterlassen einen deutlichen ökologischen Fußabdruck. „Wir haben eine verbindliche Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. So können wir dieses Thema in alle strukturellen Prozesse einfließen lassen“, so Sebastian Buntkirchen. „Die Photovoltaikanlage ist ein Meilenstein auf diesem Weg.“
Die Planung verlief schnell. Nach nur einem Jahr Projektlaufzeit war die Anlage installiert. Bei Planung und Bau setzte die ELE auf den regionalen Partner Greenflash GmbH. Dass die ELE – seit fast 25 Jahren Energiepartner des Vereins – auch die Anlage für Schalke 04 baut, war für den Verein klar. „Da die ELE bereits seit so vielen Jahren an der Seite des S04 steht, kam für uns kein anderer Partner infrage. Unsere Partnerschaft bewegt sich von Beginn an auf einer sehr engen und vertrauensvollen Ebene, was sich auch jetzt bei diesem Großprojekt wieder gezeigt hat“, sagt Sebastian Buntkirchen.
Bereits 2019 hatte die ELE bei den umfangreichen Bauarbeiten auf dem Berger Feld für Schalke vier Transformatoren, verbunden über eine Traforingleitung, errichtet. Das vereinfacht die Einspeisung des Solarstroms in das Stromnetz des Vereins.
Der erzeugte Sonnenstrom fließt künftig direkt vor Ort unter anderem in Verwaltung, Service Center, Flutlichtanlagen, Trainingsplätze und Parkstadion sowie in die Jugendumkleiden mit der Athletikhalle. Er speist außerdem zehn neue Ladesäulen am Parkhaus und am S04-Ticketshop an der Schalker Geschäftsstelle mit jeweils zweimal 11 kW – ebenfalls von der ELE realisiert. Mit ihren Elektro-Dienstwagen sind die Schalke-Mitarbeiter tagtäglich und auch zu den Auswärtsspielen unterwegs.
Sie haben Fragen zu Photovoltaik? Unsere FAQ machen Ihnen den Einstieg ins Thema leicht.
Ideales Verbrauchsprofil
„Schalke hat ein ideales Verbrauchsprofil für die Eigennutzung von Solarstrom, mit hohen Verbräuchen am Tag“, bewertet ELE-Projektleiter Thomas Spirres die Entscheidung für die Photovoltaikanlage plus Ladetechnik. Eine Ausnahme: das Flutlicht, das vor allem in den Abendstunden leuchtet. Rund 30 Prozent des eigenen Stromverbrauchs sollen künftig aus der eigenen Solaranlage gedeckt werden. Das lohnt sich für den Fußballclub auch finanziell. Die Kilowattstunde Solarstrom aus Eigenproduktion inklusive Pachtentgelt ist deutlich günstiger als aus dem Netz. Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Mit der Nutzung der eigenen Flächen für Solarenergie macht Schalke 04 also alles richtig, aus ökologischer und auch aus ökonomischer Sicht. Wie der Fußballclub könnten viele Unternehmen in der Region profitieren, die eigene Dach- oder Freiflächen zur Verfügung haben.
Denn der Weg zur eigenen PV-Anlage ist heute einfacher denn je, sagt Thomas Wakup, Leiter Vertrieb Geschäftskunden bei der ELE: „Die Technologie hat große Sprünge gemacht, und auch das Solarpaket 1 erleichtert den Weg zur eigenen PV-Anlage deutlich.“ Das Solarpaket 1, das seit Mitte Mai in Kraft ist, verschlankt die Bürokratie rund um kleine und große Anlagen. Bisher waren Betreiber von Anlagen mit mehr als 100 kWp zur Direktvermarktung verpflichtet. Sie mussten den Solarstrom an der Börse verkaufen. Nun können Anlagenbetreiber überschüssigen Strom ohne Direktvermarktungskosten ins Netz einspeisen. Für Unternehmen mit einem hohen Eigenverbrauch lohnt sich das.
Im Jahr 2023 wurde in Deutschland so viel neue PV-Leistung zugebaut wie nie zuvor: 14,3 Gigawatt. Sollte der Trend anhalten, würde das Ziel der Bundesregierung – weitere 13 GW Zubau im Jahr 2024 – locker erreicht. Allerdings treiben vor allem Privathaushalte die Zahlen hoch. Eigentümer großer Dachflächen sind zurückhaltender beim Ausbau – verschenktes Potenzial, meint Thomas Wakup: „Dieses Potenzial möchten wir mit und für Unternehmen aus der Region heben und so gemeinsam die Energiewende vorantreiben.“
Bei Freiflächenanlagen läuft der Ausbau noch zäher. „Wir sprechen derzeit mit Kunden über die Nutzung von Brachflächen, um das Thema voranzubringen“, erklärt Projektleiter Thomas Spirres, der Kunden tagtäglich zu effizienten Energielösungen berät. „Unternehmen könnten Areale, die für andere Bebauung nicht geeignet sind, mit Photovoltaik profitabel nutzen.“
Brachflächen und Carports nutzen
Auch Solar-Carports sind eine Option: Solarmodule über Parkflächen erzeugen Ökostrom und beschatten gleichzeitig die Fahrzeugflotte. Sie lassen sich zudem perfekt mit einer Ladeinfrastruktur verbinden. „Es ist vieles möglich, und wir finden für jeden Kunden die perfekte Kombination“, so Spirres.
Ob und wie eine Anlage aufs Dach kommt und ob die Energie ins Netz oder auch in einen Speicher fließt, darüber müssen sich seine Kunden keine Gedanken machen. Der ELE-Experte und seine Kollegen übernehmen sämtliche Aufgaben rund um die Anlage, im Pachtmodell auch inklusive der Betriebsführung. Schalke 04 hat sich aus diesem Grund für das Pachtmodell entschieden. Zudem muss der Verein keine Investition stemmen. Nach 18 Jahren können die Knappen die Anlage dann übernehmen – sonnige Aussichten also für den Traditionsverein.
Ihr Ansprechpartner
Thomas Spirres
Vertrieb Geschäftskunden
0209 165-3704
thomas.spirres@ ele.de
Solardachpflicht & Co.
In NRW gilt ab 2024 für Neubauten von Nichtwohngebäuden eine Solardachpflicht, bei Wohngebäuden ab 2025. Ab 2026 muss bei Dachsanierungen eine Photovoltaikanlage nachgerüstet werden, sofern das Gebäude dafür geeignet ist. Dabei gilt: Auch Pacht- oder Mietanlagen erfüllen die gesetzlichen Auflagen.
Welche Flächen eignen sich am besten? Das Solarkataster des Regionalverbands Ruhr zeigt auf einen Blick, für welche Dachflächen in der Region sich Photovoltaik lohnt:
FAQ rund um die Solaranlage
- Eignet sich mein Dach für eine PV-Anlage?
Ein Blick auf den Solardachkataster des Regionalverbands Ruhr zeigt auf den ersten Blick, ob ein Dach Potenzial für die Sonnenstromgewinnung hat. Eine erste Einschätzung geben Ihnen auch die Experten der ELE.
- Trägt mein Dach eine PV-Anlage überhaupt?
Auf den meisten Flachdächern können Module montiert werden. Dank moderner Leichtbauweise funktioniert das bei unterschiedlichen statischen Gegebenheiten. PV-Module müssen zudem nicht mehr im Dach verschraubt werden, sondern werden mit Ständerwerk aufgelegt und mit Gewichten beschwert.
- Wie schnell amortisiert sich eine PV-Anlage?
Hier muss man antworten: Es kommt darauf an. Und zwar auf die Größe der Anlage, den individuellen Stromverbrauch, den Lastgang und die Höhe des Eigenverbrauchs. Eine detaillierte Beispielrechnung der ELE-Experten hilft Ihnen bei der Entscheidung.
- Welche Meldepflichten habe ich?
Jede Anlage muss im Marktstammdatenregister gemeldet werden, Darüber hinaus ist der Netzbetreiber frühzeitig in das Vorhaben miteinzubeziehen. Bei größeren Anlagen muss die Anlage vor Inbetriebnahme zertifiziert werden. Dabei übernehmen wir für Sie die Abstimmungen mit dem akkreditierten Zertifizierer.
- Ab welcher Dachgröße lohnt sich eine PV-Anlage?
Sie brauchen mindestens 7 Quadratmeter nutzbare Dachfläche für 1 KWp. Ob sich schon eine kleine Anlage lohnt, berechnen wir gerne für Sie.
- Gibt es eine staatliche Förderung für meine PV-Anlage?
Es werden von den jeweiligen Städten immer wieder Förderprogramme aufgelegt. Die Fördertöpfe sind jedoch meist schnell ausgeschöpft. Wenn es aktuelle Zuschüsse gibt, informieren unsere ELE-Experten Sie dazu!