Innovative Heiztechnik in der Arztpraxis

Angesichts des hohen Energiepreisniveaus stellen sich viele Gewerbekunden die Frage: Wie kann ich Energie effizienter nutzen? Das Beispieleiner Bottroper Zahnarztpraxis zeigt, wie die ganzheitliche Betrachtung einer Liegenschaft eine nachhaltige Lösung möglich macht.

Die Zahnarztpraxis von Marta Adasko-Großkopf befindet sich in einem 1971 errichteten Bungalowanbau in Bottrop-Batenbrock. „Aufgrund der Flachdach-Konstruktion wurde es in unseren Räumlichkeiten im Sommer recht warm“, erläutert Adasko-Großkopf, die die Praxis seit 1993 betreibt. „Ich bin deshalb im Mai 2019 an die ELE herangetreten. Mein Wunsch war, die Räume zu klimatisieren, damit Patienten und Personal im Sommer nicht schwitzen müssen.“

Alte Heizlösung hat ausgedient

Bei der Beratung vor Ort stellte Robert Kutz, ELE-Experte für Wärme- und Kältelösungen, fest, dass die Praxis mit Nachtspeicheröfen beheizt wurde. Adasko-Großkopf: „Natürlich war ich erst einmal überrascht, als mir Herr Kutz vorschlug, die Klimatisierung mit einem Heizsystemwechsel anzugehen. Nach der Vorstellung des Konzepts war mir aber sofort klar: So machen wir das!“ Ausgehend von den damaligen Verbrauchsdaten entwickelte Kutz zusammen mit den für den Umbau hinzugezogenen Installationsspezialisten der Athoka GmbH die Idee, die Nachtspeicher zu entfernen und durch Klimaanlagen zu ersetzen, die über drei voneinander unabhängige Luft-Luft-Wärmepumpen gespeist werden. Die Idee dahinter erläutert Kutz so: „Die Klimaanlagen können auch heizen. Die hier eingesetzten Geräte sind unabhängig voneinander einzeln steuerbar. Sie ersetzen die Nachtspeicheröfen in den Behandlungszimmern perfekt, da sie genau in die alten Nischen passen.“

Potenziale entdecken – Verbrauch optimieren

„Mich hat umgehauen, wie effizient die neue Lösung ist. Jetzt gewinnen wir neben der Wärme auch noch die Klimatisierung dazu“, sagt Adasko-Großkopf. Während die Nachtspeicher den Strom eins zu eins in Wärme umwandeln, beträgt der Effizienzfaktor der Wärmepumpe eins zu drei oder mehr. Adasko-Großkopf: „Was wir an den Wärmekosten sparen, kommt unseren Kunden und uns im Sommer als Klimatisierung zugute.“ Das Beispiel zeigt: Angesichts des aktuell hohen Energiekostenniveaus ergibt es Sinn, sehr genau zu schauen, wo sich im Gewerbe Energieeinsparpotenziale ergeben. „Oftmals macht es effizientere Technik möglich, einen Teil der anstehenden Kostensteigerungen aufzufangen“, weiß Kutz. „Zwar geben die Energiepreisbremsen Gewerbetreibenden Planungssicherheit hinsichtlich ihrer Energiekosten in diesem Jahr“, erklärt Kutz. „Langfristig kostenschonend ist aber nur, effizienter zu wirtschaften. Dabei helfen wir gern."

Platzsparendes Kühlen und Heizen in den Praxisräumen: Möglich macht's die vom ELE-Experten Robert Kutz (r.) für die Praxis von Marta Adasko-Großkopf (l.) geplante Luft-Wärmepumpen-Anlage

Was bedeuten die Energiepreisbremsen für kleinere gewerbliche Verbraucher?

Ab März greifen die Energiepreisbremsen der Bundesregierung.Sie dämpfen rückwirkend von Januar bis zunächst Ende des Jahres die Energiepreissteigerungen für Strom und Gas ab.

Kunden mit einem jährlichen Stromverbrauch unter 30.000 Kilowattstunden (kWh) zahlen 40 Cent/kWh für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs.Mit der Gaspreisbremse werden die Brutto-Gaspreise für Kunden mit einem Jahresverbrauch von weniger als 1,5 Mio. kWh bei 12 Cent/kWh für 80 Prozent des Verbrauchs gedeckelt.