Krisenszenario Gaslücke
Als besonders heikel erwies sich die mögliche Gasmangellage. „Wir haben uns als Energielieferant gemeinsam mit der EVNG als Verteilnetzbetreiber im Gelsenkirchener Modell mit vielen Unternehmen abgestimmt und ausgelotet, welche Reaktionsmöglichkeiten sich für den jeweiligen Betrieb ergeben“, erklärt Thomas Wakup aus dem ELE-Geschäftskundenvertrieb. Das Ziel war, in der Region koordiniert abzustimmen, welche Möglichkeiten bestehen, den Gasverbrauch unserer heimischen Industrie zu reduzieren, ohne dass großer wirtschaftlicher Schaden entsteht.
Scherpel ergänzt: „Gedanklich waren wir im Gelsenkirchener Modell weiter als die politischen Akteure. Und obwohl wir als Bäckerei für die Lebensmittelgrundversorgung verantwortlich sind, kam von den Behörden die Ansage, dass man uns im Falle einer Gaslücke kurzfristig abschalten würde.“ Das Szenario: Die Menschen wären ohne Brot gewesen und die Angestellten ohne Arbeit.
Es musste schnell Vorsorge getroffen werden. „Um auch ohne Gas weiterarbeiten zu können, haben wir einige Öfen so umgerüstet, dass wir unsere alte Öl-Befeuerung wieder nutzen konnten“, sagt Scherpel. „Aus Klimagesichtspunkten ist das ein Rückschritt, aber der einzige Weg, um im absoluten Krisenfall eine Brot-Notversorgung sicherzustellen.“